Von der digitalen Zeiterfassung bis zur Dachwiese: Die wichtigsten Bautrends 2019.
Obwohl manche noch mit dem Abräumen der Weihnachts-Deko beschäftigt sind, ist doch das Jahr schon in vollem Gange. Gerade der Januar ist dabei die Zeit der guten Vorsätze und man merkt, dass die Leute bereit sind, mit vollem Elan neu durchzustarten.
Die Baubranche macht genau das vor und veranstaltet schon zwei Wochen nach Silvester eines der weltweit einflussreichsten Bau-Messe-Events des Jahres: Die BAU 2019 in München.
Wie alle zwei Jahre steht die riesige Messe auch diesmal ganz im Zeichen brandaktueller und zukünftiger Trends im Bauwesen. Die Leitthemen der dort ausstellenden Unternehmen reichen dabei von digitaler Vernetzung im Projektmanagement und smarter Zeiterfassung per App, bis hin zu flexiblen Gebäudestrukturen und innovativen Werkstoffen.
Kontakte knüpfen, Informationen finden: Kunden, Mitarbeiter und Experten aus der Branche treffen während der Messe auf tausende interessierte Besucher aus der ganzen Welt.
Dies haben wir uns zum Anlass genommen, um ebenfalls einen Blick auf die neuesten Innovationen und Möglichkeiten aus allen Bereichen der Baubranche zu werfen. Dabei steht die Frage im Vordergrund, ob es sich um bloße Zukunftsmusik handelt, oder ob ein Trend wirklich das Potenzial hat, das Baugewerbe nachhaltig zu beeinflussen.

Langer Rede, lesenswerter Sinn – Hier sind unsere Top 5 Bautrends für das Jahr 2019 und darüber hinaus:
Bautrend Nr. 5: Das energieeffiziente Haus
Die Konstrukteure des 1892 fertiggestellten Forschungsschiffes [Fram](https://de.wikipedia.org/wiki/Fram(Schiff,_1892)), hätten wohl nicht damit gerechnet, dass die von ihnen erprobte Bauweise auch 100 Jahre später noch zum Einsatz kommt – und das nicht nur auf hoher See. Das Polarschiff war eine kleine Innovation. Es war das erste „Bauwerk” mit einer effizienten Wärmedämmung. Ein System, das heute beim Bau von Passivhäusern verwendet wird. Das Wissen, energieeffizient zu bauen, hat also schon einige Jahre auf dem Buckel. Dennoch erfreuen sich Passiv- und Niedrigstenergiehäuser gerade in den letzten Jahren steigender Beliebtheit.
Dies ist zum einen sicher auf die niedrigeren Heizkosten zurückzuführen, zeigt aber andererseits auch ein gewisses Umdenken in Bezug auf unseren Energiekonsum. Nachhaltigkeit hat sich vom guten Vorsatz zum Verkaufsargument entwickelt. Gerade in Mitteleuropa wurde die Energieeffizienz beim Bau und Betrieb von neuen Häusern enorm wichtig. Dabei geht es in erster Linie nicht immer ums Geld: Studien zeigten, dass sich die höheren Kosten für die Konstruktion eines Passivhauses erst nach etlichen Jahren und teils nur schwer rentieren, demgegenüber steht jedoch eine deutlich positivere Klimabilanz, die für viele Menschen der ausschlaggebende Punkt ist.
Bautrend Nr. 4: Das nachhaltige Haus
Auch in der Architektur und im Design von Häusern spielt die Natur wieder eine größere Rolle. Die Abwendung von sterilen Betonbauten brachte dabei unter anderem einen sehr interessanten Trend hervor: Das grüne Dach.
Was man früher eher mit verwachsenen, spärlich bewohnten Gemäuern aus dem vorigen Jahrhundert assoziierte, findet sich heute auf modernst designten Hochhäusern in den Metropolen der Welt wieder. Kreativen Architekten sei Dank.
Die Idee der Begrünung von Dachflächen ist dabei denkbar einfach. Durch die Grünfläche entstehen allerdings einige klare Vorteile:
- Erde und Pflanzen schützen das Dach und die Baustoffe vor UV-Strahlung und anderen äußeren Einwirkungen, wodurch deren Lebensdauer deutlich verbessert werden kann.
- Die Grünschicht dient als erstklassige Dämmung, wodurch im Winter Wärme länger gespeichert und im Sommer Hitze schwerer eindringen kann.
- Die Grünflächen helfen durch die Absorption von CO2 dabei, die Luftqualität zu verbessern.
- Die Pflanzen- und Erdschicht absorbiert, bzw. verdunstet eine große Menge des Niederschlags, wodurch Entwässerungs- und Kläranlagen entlastet werden.
Wer schon einmal den Hochsommer in einer Großstadt verbracht hat, kennt sicher die dort vorherrschende drückende Hitze. Auch in diesem Bereich können grüne Dächer Abhilfe schaffen, da sie Wärme weitaus besser aufnehmen als Beton und so zu einer Verbesserung des Stadtklimas führen. Wie Sie sehen, kann man der Rückbesinnung zur Natur also auch in der Bauplanung einiges abgewinnen.
Wo wir grade beim Thema Natur sind: Die Begrünung von Dachflächen trägt nämlich auch zum Umweltschutzbei. Durch die „Wiese” auf dem Dach wird ein Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten geschaffen, die durch die Urbanisierung teilweise verdrängt wurden. So konnte man beispielsweise auf den Gründächern Berlins mehr als 50 verschiedene Honig- und Wildbienenarten nachweisen.
Einziger Nachteil sind die Anschaffungskosten: Bei der Konstruktion eines Flachdaches ist die grüne Variante beispielsweise rund 70 % teurer als ein herkömmliches Kiesdach. Außerdem müssen für die Dachwiesemehrere bauliche Voraussetzungen erfüllt sein. So sollte der Bau für das zusätzliche Gewicht ausgelegt und auch mit entsprechenden Materialien abgedichtet sein, bevor eine Begrünung in Angriff genommen werden kann.
Gerade in Zeiten nicht eingehaltener Klimaabkommen ist diese Entwicklung hin zum grünen Wohnraum aber wohl auch in Zukunft noch sehr wichtig.
Bautrend Nr. 3: Das umweltfreundliche Haus
Auch in den Bereichen Strom und Heizung erfreuen sich die umweltbewussten Methoden steigender Beliebtheit. Photovoltaik– oder Erdwärmeanlagen sowie Luftwärmepumpen gehören oft schon zum Standard bei Neubauten. Generell stehen die höheren Anschaffungskosten auch hier wieder niedrigeren Betriebskosten und einem kleineren CO2-Fußabdruck gegenüber. Für viele beginnt das Umweltbewusstsein jedoch schon beim Bau eines Hauses: In der Fachsprache heißt der Trend „Green Construction“, also grünes, nachhaltiges und umweltfreundliches Bauen.
Dies meint einerseits die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beim Betrieb eines Hauses, erweitert diese Philosophie aber auch auf den Hausbau und die Herstellung der benötigten Materialien.
Eine der bedeutendsten Neuerungen der letzten Jahre im Bereich künstlicher Baustoffe ist beispielsweise der Textil- oder Carbonbeton, bei dem ein Gewebe aus Carbonfasern mit Beton versehen wird. Dies ermöglicht die Herstellung stabiler Bauelemente, die jedoch nur einen Bruchteil des Gewichts von herkömmlichem Beton haben. Bei allen Vorteilen bringt diese Innovation jedoch ein beträchtliches Manko mit sich, das man nicht vernachlässigen sollte: Bei der Entsorgung muss der Beton von den künstlichen Filamenten getrennt werden, was zu einem deutlich höheren Aufwand und den damit verbundenen Kosten führt.
In der Green Construction versuchen Unternehmen dies zu vermeiden, indem sie auf natürliche und biologisch abbaubare Baustoffe zurückgreifen. Oft werden dabei antike Techniken aus dem Handwerk mit modernen Methoden kombiniert. So können durch das Mischen von Lehm und Beton neuartige Lehmziegel hergestellt werden, die einerseits extrem widerstandsfähig sind und andererseits hervorragende Isolierungseigenschaften aufweisen. Hinzu kommt, dass die Misch-Lehmziegel in der Herstellung deutlich weniger CO2 verursachen, wodurch sie eine erstklassige Alternative zu anderen Stoffen darstellen.
Ein weiteres Beispiel für grünes Bauen ist die smarte Renaissance des Holzbaus. Mit modernsten Verarbeitungsmethoden wurde Holz zu einem wahren Allrounder: Es ist leicht zu verarbeiten, kann feuerfestgemacht werden und im Gegensatz zu künstlichen Baustoffen wächst es, im wahrsten Sinne des Wortes, auf (oder in) Bäumen. An Nachhaltigkeit ist das kaum zu überbieten. In Österreich steht daher ein Pilotprojekt des Holzbaus kurz vor der Fertigstellung. Das neue Hochhaus HoHo in Wien ist eine Architektur-Innovation. Es wird das weltweit erste 24-stöckige Hochhaus aus Holz und soll Anfang 2019 fertiggestellt werden. Ähnliche Architektur-Projekte sind bereits in Planung. Wir werden also in den kommenden Jahren wohl noch öfter von Unternehmen im Bereich der Green Construction hören.

Bautrend Nr. 2: Das intelligente Haus
Die Vorstellung eines intelligenten Hauses war vor einiger Zeit noch Stoff dystopischer Science-Fiction-Romane. Heute ist diese Idee in der Realität angekommen und verspricht neben geringeren Betriebskosten durch verbesserte Energieeffizienz vor allem auch Komfort und erhöhte Lebensqualität.
Stellen Sie sich vor, Sie kommen am Abend heim und das Haus aktivierte zeitgerecht Licht und Heizung, die Stereo-Anlage spielt das Lieblingslied und der Kühlschrank bestellte auf Eigeninitiative fehlende Lebensmittel. Das intelligente Haus denkt mit. Es kennt Ihre Gewohnheiten und stellt sich auf die Umwelt ein. Doch im Gegensatz zur dunklen Zukunftsdystopie wird das alles nicht von einer zentralen (und in der Fiktion oft böswilligen) künstlichen Intelligenz übernommen, sondern auf die einzelnen Geräte aufgeteilt.
Spricht man vom „intelligenten Haus”, meint man also viel mehr dutzende intelligente Systeme, die über Apps, Software und das Internet aufeinander abgestimmt sind und so miteinander kommunizieren. Im Zentrum dieses digitalen Service-Netzwerks steht dabei immer der Mensch. Das Smarthome findet sich dementsprechend auch auf unserem Smartphone wieder: Alle Geräte lassen sich bequem per App ansteuern und kommunizieren mit den Bewohnern. Vergessen, das Licht aus- oder die Waschmaschine einzuschalten? Ein Griff zum Mobiltelefon genügt.
Ein ebenso relevanter Aspekt ist das Thema Sicherheit. Ein intelligentes Haus ist gespickt mit Sensoren, die einerseits den Energiebedarf regeln, andererseits aber auch das Eigentum schützen können. Sind Sie beispielsweise nicht zu Hause und jemand verschafft sich unerlaubt Zutritt, erhalten Sie per Software eine Nachricht auf Ihr Smartphone. In der entsprechenden App können Sie per Tastendruck auf Kameraaufnahmen zugreifen oder gegebenenfalls die Polizei verständigen – und das alles von der ganzen Welt aus.
Auch wenn diese Technologie und die dazugehörige Software derzeit bei manchen Menschen noch Unbehagen auslöst, sind wir uns sicher: Das neue Haus der Zukunft ist ein intelligentes Haus.
Bautrend Nr. 1: Der intelligente Bau
Im Jahr 2019 sollen moderne Häuser also energieeffizient, nachhaltig, umweltfreundlich UND intelligent sein – doch am Anfang steht dabei immer noch der Bau. Auch hier eröffnen neue Technologien zahlreiche innovative Lösungen für bestehende und aktuell relevante Herausforderungen. Das Umdenken hin zum digitalen Raum muss also schon auf der smarten Baustelle beginnen. Für uns ganz klar der Zukunftstrend Nr. 1, den Bauunternehmer in nächster Zeit nicht aus den Augen lassen sollten.
Ein Stichwort, welches dabei immer wieder fällt, ist das Building Information Modeling oder kurz BIM. Es beschreibt eine fächerübergreifende, digitale Bau- und Projektplanung, zu Deutsch: Bauwerksdatenmodellierung. Diese kurze Beschreibung wird den massiven Vorteilen der Arbeitsweise allerdings kaum gerecht.
Das Planen und Bauen mit BIM bedeutet konkret:
- dass bereits in der Konzeptionsphase eines Projektes spätere Wartungskosten berechnet werden können.
- dass sämtliche Pläne und Termine in allen folgenden Arbeitsschritten digital verfügbar sind und aufeinander aufbauen.
- dass Bauunternehmer, Architekten, Vorarbeiter und Handwerker alle auf die gleichen Pläne zugreifen und Änderungen von sämtlichen beteiligten Parteien eingesehen werden können.
- dass von der Zeiterfassung bis zum Lohnzettel der Mitarbeiter, alle Daten der Projektverwaltung vernetzt sind und zentral erfasst oder verarbeitet werden können.
Bisher wurden im Bauprozess viele dieser Aspekte getrennt voneinander bearbeitet, was zu einem deutlich höheren Aufwand führte. Außerdem mussten Änderungen oder auftretende Probleme im Arbeitsprozess ohne BIM eigenständig zwischen den beteiligten Bereichen und Unternehmen kommuniziert werden. Diese getrennte Arbeitsweise birgt leider oft Potential für Fehler oder Kommunikationsprobleme, die mit zentraler, digitaler Projektverwaltung gar nicht erst entstehen.
Betrachtet man die Resümees der Bauunternehmen zum Building Information Modeling, so zeigt sich, dass die Software-basierte Verwaltung der Baustelle ein Trend ist, der sich bereits jetzt zur Revolution hoch gemausert hat. Branchenführer weltweit setzen schon seit Jahren auf digitale Tools zur Bauplanung und auch von Regierungsseite wird die neue Arbeitsweise forciert. So soll Planen und Bauen mit BIM für Infrastrukturprojekte bereits 2020 in Deutschland verbindlich werden. Das klassische Reißbrett hat somit schon länger ausgedient: International tätige Baukonzerne nutzen neuartige Software-Lösungen zur Zeiterfassung oder Projektverwaltung bereits seit geraumer Zeit und profitieren dabei massiv von der Umstellung. Wie genau die weltweit führenden Bauunternehmen durch den Einsatz innovativer Tools Gewinne erzielen, können Sie in unserem Blogbeitrag Building Information Modeling nachlesen, wo wir dazu erst kürzlich ein kleines Ranking für Sie zusammengestellt haben.
Die Möglichkeiten zum Umstieg auf computerbasierte Bauplanung waren dabei noch nie so gut wie heute. Wodurch auch kleinere Unternehmen der Baubranche nach und nach auf den schnellen Zug der Digitalisierung aufspringen. Software-Lösungen und Apps zur digitalen Zeiterfassung oder für andere Aufgaben im Projektmanagement sind mittlerweile ausgereifter denn je. Im Bereich der BIM-Software hat sich für Kunden einiges getan. In den letzten Jahren konnten die dafür angeboten Tools weitgehend optimiert und verbessertwerden. Ein BIM-Programm von vor 10 Jahren hinkt einer modernen Anwendung klar in Potential, Benutzerfreundlichkeit und Preis hinterher. Die Angebote zeitgemäßer Softwarehersteller decken dabei immer mehr Bereiche ab und umfassen vom Cloud-basierten Datenmanagement bis zur Verwaltung per Smartphone-App und der Sicherung der Daten eine breite Palette an Anwendungsmöglichkeiten.
Molteo steht dabei für innovative Lösungen im Projektmanagement, der digitalen Zeiterfassung und der Mitarbeiterverwaltung.
Aber auch in anderen Bereichen ist die Digitalisierung im Baugewerbe angekommen. Die deutsche TRASER Software GmbH, liefert hier ein Musterbeispiel für digitale Anwendungen im Land- und Baumaschinenhandel.
Die Baustelle ist also wieder im Wandel. Die Zukunft ist digital, aber die Gegenwart sollte das auch sein. Dem Trend der Verknüpfung von Handwerk und Software kann sich auf lange Sicht niemand entziehen – und wie immer gilt:
Der beste Zeitpunkt für einen Umstieg, war gestern. Der zweitbeste ist jetzt.
Steht dieses Unterfangen auch bei Ihnen ganz oben auf der Liste der Neujahrsvorsätze? Dann haben wir die passende Messe für Sie…

Langer Rede, lesenswerter Sinn – Hier sind unsere Top 5 Bautrends für das Jahr 2019 und darüber hinaus:
Die BAU 2019, vom 14.-19 Januar in München, ist der Treffpunkt schlechthin für zukunftsorientierte Unternehmen aus der Baubranche. Auf 200.000 Quadratmetern präsentieren etablierte Marktführer sowie innovative Startups Trends und Produkte aus dem Baugewerbe. App-basierte IT-Lösungen stehen dabei genauso im Fokus wie klassisches Handwerk und Werkstoffe. Vom internationalen Branchenkenner, bis zur interessierten Privatperson kommt somit jeder auf seine Kosten – was bei den über 250.000 erwarteten Messe-Besuchern durchaus eine Herausforderung wird.
Bei einem derartigen Aufgebot an Experten darf unser Team von Molteo by Protonaut GmbH natürlich nicht fehlen. Wir bieten modernste digitale Tools zum Personal- und Projektmanagement. Gerne unterstützen wir auch Ihr Unternehmen beim Umstieg auf BIM! Von der Arbeitszeiterfassung der Mitarbeiter bis zur automatisierten Datenauswertung können Sie auf unsere Produkte zählen.
Überzeugen Sie sich am besten selbst an unserem Stand – Sie finden uns alle 6 Tage auf der BAU 2019 (B0.104J). Zusätzlich sind wir im Rahmen des Digital Village (C5.336) auf der Messe als eines der Top-Startupseingeladen, wo wir am Donnerstag, Freitag und Samstag unsere Vision präsentieren.
Nehmen Sie Kontakt auf – wir freuen uns auf Sie!